Montag, 31. März 2008

Heidelberger Hütte


Nach einer längeren verletzungsbedingten Pause stehen diese Wochenende Touren rund um die Heidelberger Hütte auf dem Programm. Mein Daumen ist zwar noch nicht 100%ig fit, aber mit ein bisschen Tape lässt sich das schon richten...
Abfahrt ist am Freitag schon kurz vor 16 Uhr - wir wollen schließlich den Hüttentransport um 18:00 in Ischgl nicht versäumen. Die Fahrt zu Hütte im Anhänger des Schneemobils wirkt ein wenig "asiatisch" aber besser als die 13km zu Fuß zu gehen ist's allemal.

Gleich nach der Ankunft beziehen wir unser sehr gemütliches Zimmer und anschließend ist es eh schon Zeit zum Abendessen, Weizen trinken und Watten, bevor uns um 22 Uhr die Hüttenruhe ins Bett schickt.

Der Samstag beginnt um kurz nach 7 mit einem super Frühstück. Anschließend heißt es Board splitten und auffellen. Als Ziel haben wir uns die Breite Krone ausgesucht, da diese Tour auch bei der heutigen Warnstufe 3 sicher erscheint. Der lange, im Tal verlaufende, nahezu steigungslose Weg verheißt für mich als Snowboarder nichts Gutes, doch vorerst steht der Gipfel im Mittelpunkt unseres Interesses. Am Ziel angekommen, entscheiden wir uns für einen etwas niedrigeren Nebengipfel, da diese mit den Skiern ohne Klettern erreichbar ist und wir ihn außerdem für uns alleine haben. Nach einer Stärkung entdecken wir im umgebenden Panorama die Traum-Hänge des Piz Tasna und so entscheiden sich die Lisi und ich nur den ersten Hang abzufahren und anschließend für den zweiten Gipfel wieder aufzufellen, während Lisi und Flo die Rückfahrt zur Hütte antreten. Eine gute Stunde später erreichen wir den letzten Grat der so rutschig ist, dass ich mein Board schon unten zusammenbaue und es die letzten 100HM zum "normalen" Skidepot hinauftrage (den Gipfelanstieg über die Wechte überlassen wir den 3 verrückten Schneeschuh-Boardern...). Die Einfahrt in den Hang kostet dann doch noch ein wenig Überwindung, doch dafür werden wir mit einer traumhaften Abfahrt belohnt. Zumindest bis zur Talsohle, denn ab dort muss ich immer wieder im teils hüfthohen Schnee stapfen, während mir die Lisi das Board trägt, damit ich nicht so tief versinke. Letztendlich kommen wir dann hungrig und müde bei der Hütte an, wo uns ein Weizen und eine warme Dusche wieder aufrichten.

Für den Sonntag haben wir uns den Piz Mottana vorgenommen. Dieser Gipfel ist näher an der Hütte und auf der nicht ganz so steilen Westseite, was ihn für den Abreisetag ideal erscheinen lässt (wir müssen ja noch nach Ischgl abfahren, bevor Lisi und Flo die Heimreise nach Wels antreten). Leider macht uns heute der Wind einen Strich durch die Rechnung. Schon nach der ersten (wieder mal etwas flachen) Stunde beschließen wir unser Glück nicht allzu fest zu strapazieren, da die steileren Hänge mit ihren mittlerweile schon sehr stark eingewehten Mulden extrem Schneebrett-gefährlich wirken. Und so treten wir ohne Gipfelsieg (dafür aber auch ohne Lawinenunglück) den Rückzug zur Hütte und in weiterer Folge nach Ischgl an.
Die Abfahrt ins Tal ist wie mittlerweile schon gewohnt nur bedingt Snowboard-tauglich. Und da der Liftwart bei der Gondelbahn auch nicht gerade mit Freundlichkeit und gutem Willen gesegnet ist, muss ich ziemlich viel wandern bzw. den Lisi-Lift in Anspruch nehmen.

Alles in allem ist das Gebiet um die Heidelberger Hütte ein wunderbares Tourengebiet, wenn auch die Eignung für Snowboarder auf den von uns gegangenen Touren ein wenig zu wünschen übrig lässt.