Mit einem Nachtzug, diesmal ohne AC und somit qualitativ sehr schlecht und dreckig, gings weiter nach Satna, von da mit dem Bus nach Khajuraho. Bekannt ist die Stadt für ihre mit erotischen Abbildungen versehenen Tempelanlagen.
Der Großteil der Tempel wurde von der Chandella-Dynastie zwischen 950 und 1050 erbaut. Nach dem Untergang der Dynastie im 12.Jh. wurden die Tempel nicht mehr benutzt und sieben Jahrhunderte lang dem Wuchs des Dschungels überlassen. Erst im Jahr 1906 begannen systematische Ausgrabungen, die noch nicht abgeschlossen sind.
Die meisten Tempel gehören den hinduistischen Hauptgöttern, einige den Jainas.
Die erotischen Abbildungen waren entweder ein Teil des Kama Sutras oder solten die Goetter irritieren, um ihren Zorn abzulenken.
Nachdem wir nun ausgiebieg alle Statuen und Abbildungen studiert hatten gings mit neuem Wissen weiter nach Agra. Eine Stadt, die beinahe im Dreck und Muell erstickt. Hier befindet sich jedoch das wohl schoenste Bauwerk Indiens, das Taj Mahal. Ein Liebesbeweis an seine Herzensdame Mumtaz Mahal ließ Shah Jahan im 17. Jahrhundert nach dem Tod seiner Frau dieses Grabmal errichten. Über 20.000 Arbeiter benötigten 22 Jahre (1631 bis 1653), um es zu erbauen. Damals hat es über 41 Million Rupies gekostet. Ein Traum aus weißem Marmor mit perfekten Proportionen in einem eleganten Garten mit Springbrunnen erhebt sich das Mausoleum direkt am Fluß Yamuna. Aus einem einzigen Marmorblock bestehen die Herrschergräber. Vier Minarette mit einer Höhe von 40 Metern rahmen das Grabmal ein.
Im Lotusbecken spiegelt sich das Mausoleum.
Zwei Kilometer vom Taj Mahal entfernt gibt es eine zweite Sehenswürdigkeit: Agra Fort. Dieses Fort besteht aus einer 2,5 km langen mit roten Sandsteinplatten verkleidete Doppelmauer, die das Fort umschließt. Die Ausmaße der Festung sind schon gewaltig. Der Mogul Akbar ließ das Agra Fort 1565 - 1573 am Westufer des Yamuna erbauen. Im Innern der Burg befinden sich: einen Privatpalast, einen Weingarten und der Jasminturm, wo Shah Jahan als Gefangener seines Sohnes starb. Von hieraus konnte er aber auf sein geliebtes Taj Mahal schauen (Bild unten), wo seine Frau beerdigt war.
Tags darauf gings nach Fatehpur Sikri. Die frühere Hauptstadt des Mogulreiches wurde zwischen 1569 und 1574 erbaut. 1571 zog Akbar mit seinem Hofstaat hierher, bereits 1585 verlegte er den Hof aber nach Lahore, von wo aus er seine Feldzüge nach Nordwesten besser leiten konnte. Zudem war die Wasserversorgung der Stadt vermutlich unzureichend. Er festigte als hervorragender Diplomat und Militärstratege seine neu gewonnenen Gebiete durch eine Politik religiöser Toleranz im Dialog mit Vertretern der wichtigsten Glaubensrichtungen. Dies spiegelt sich insbesondere im benachbarten Jami Mosjid (Moschee), welche den Baustil hinduistischer, moslemischer und christlicher Kultur traegt.
Mit dem Zug kamen wir am 8.11. nach Rajasthan in die Hauptstadt Jaipur. Leider mussten wir in der "rosaroten Stadt" noch einen Tag das Bett mit angrenzender Toilette hueten - Reisedurchfall ist ausserst limiterend im Sightseeing....
Heute gings dann erst mal zum Hawa Mahal („Palast der Winde“). Das berühmteste Wahrzeichen von Jaipur ist ein fünfstöckiges Gebäude mit der wabenartigen Fassade. Er besteht aus rotem und rosa Sandstein und diente dazu, den Haremsdamen den Ausblick auf die Strassen und Festumzüge zu ermöglichen, ohne selbst sichtbar zu sein. Die Fassade zur Straße enthält 953 kleine und vergitterte Fenster. Im angrenzenden wunderschoenen Stadtpalast lebt heute noch der Maharaja mit seiner Familie.
Abschluss unserer Besichtigungstur war heute das Observatorium "Jantar Mantar". Hier befinden sich riesige Sonnen- und Sternzeichenuhren zur Messung der Zeit, der Voraussage von Eklipsen, der Beobachtung der Planetenbahnen, der Bestimmung von astronomischer Höhe ... Das größte Bauwerk ist das Samrat Jantar, eine sekundengenaue Sonnenuhr mit einer Höhe von 30m.
Alles in Allem ist es ueberaus interessant in das Land der Maharajas einzutauchen... mehr davon bei unserem naechsten Bericht...
PS: uns gehts wieder besser... Bananen und Salzkekse mit O-Saft sind unser "delicous exotic food" derzeit... ;-)