Dienstag, 25. November 2008

Ueber Udaipur ans Meer nach Diu


Mehrere Seen befinden sich in Innenstadtnähe von Udaipur! Der große Maharaja-Palast, von dem bis 1948 der Maharana (direkter Abkoemmling der Sonne/des Mondes und unbesiegbar) regierte, wird heute als Museum sowie als Hotel genutzt. Hiermit (und mit noch ein paar anderen Hotels) verdient der Maharana 80.000 EURO/TAG!

Nachdem sich gegen Ende der Reise das Budget etwas schmaelert zogen wir ausnahmsweise ein "BILLIG- Guesthouse" vor... PANORAMA mit herrlicher Dachterasse wo wir uns den James-Bond-Film Octopussy ansahen!

Udaipur, im besonderen das Lake Palace Hotel, mitten im Pichola-See gelegen, war naemlich Drehort für Teile des James-Bond-Filmes Octopussy mit Roger Moore 1983.

Mit dem Nachtzug reisten wir tags darauf weiter nach Ahmedabad, von da weiter einen Tag mit Zug nach Veraval und weitere 3 h im Bus nach DIU! Dies ist eine Insel südlich der Küste des Bundesstaates Gujarat. Die 38,8 km² große Insel hat ca. 44.000 Einwohner. Die Stadt Diu liegt auf der Ostseite der Insel und ist für ihre Festung und ihre 3 alten portugiesischen Kathedralen bekannt. Eine Kathedrale wird noch als solche genutzt, eine weitere wurde zum Museum und die dritte zur Klinik umfunktioniert!

1509 kamen 23 portugiesischen Schiffen in einer großen Seeschlacht vor Diu, und vereinahmten diese Insel. Diese Seeschlacht war in ihren Auswirkungen eine der wichtigsten Schlachten der Weltgeschichte, da der Sieg der Portugiesen deren Vorherrschaft im Indischen Ozean einleitete und wichtige Waren- und Finanzströme auf neue Handelswege nach Europa umleitete.

Man stelle sich vor, dass diese Insel NIE zu England gehoerte, sondern bis 1961 (!!!) zu Portugal.
Da wurde Diu von indischen Truppen besetzt und wird nun von Delhi aus regiert. Dies hat den fuer uns den erheblichen Vorteil, dass man hier (im Gegensatz zu Gujarat - das Land auf der anderen Seite der Bruecke) jegliche Form von Alkohol geniessen kann!

Ausserdem nutzten wir die letzten herrlichen Tage an einsamen Sandstraenden! Nun sind die Einergietanks voll und wir motiviert auf den Alltag zu Hause! Es steht (nur) mehr eine 24h Zugfahrt nach Mumbai aus, hier werden wir 2 Tage bei den Ordensschwestern "Helpers of Mary" verbringen ehe wir am Sonntag in der Nacht die Heimreise antreten!


Ob es uns gefallen hat?? Einzelheiten zu Hause!

Dienstag, 18. November 2008

Ab in die Wueste


VON DER ROTEN STADT JAIPUR gings direkt AUF DEN KAMELMARKT INS HEILIGE PUSHKAR. Dieses Staedchen liegt am heiligen Pushkarsee, wohin an Vollmond im November viele gläubige Hindus pilgern, um sich reinzuwaschen von Ihren Suenden.
Um den See befinden sich die sog. "Ghats"", rund 400 kleinere Tempel. Zum Kamelmarkt kommen hunderttausende Menschen und angeblich auch tausende Kamele. Der Kamelmarkt ist der größte bekannte Markt der Welt. Auch spitzen Pferde wurden hier gehandelt, was fuer Lisi ein Highlight der Reise war! Leider sahen wir "nur" einige hundert der Kamele, wir waren 1-2 Tage zu spaet (wegen des Durchfalls, der Coschtl beinahe dahinraffte :-). Dennoch war es ein Wahnsinnsspektakel... die Leute badeten die ganze Nacht und feierten ausgelassen.

Mit dem Zug erreichten wir nach 2 Tagen Fete Jodhpur. Die Stadt liegt im Osten der Wüste Thar, wurde im 15. Jhdt. gegründet und lag an einer belebten Handelsroute. Sie wurde aus den Erträgen des Handels mit Opium, Stoffen, Datteln und Kupfer erbaut. Jodhpur ist wegen der Farbe ihrer Häuser auch bekannt als die "Blaue Stadt". Blau kennzeichnet die Zugehörigkeit der Bewohner zur Kaste der Brahmanen und ist ausserdem ein effektives Mittel zur Abwehr von Termiten. Eindrucksvoll überragt die Festungsanlage Meherangarh, die umgeben von einer 10 km langen Mauer mit acht Toren ist, die Stadt!

Natuerlich reist man nicht in die Wueste ohne eine Kamelsafari gemacht zu haben. Mit dem Nachtzug erreichten wir am Sonntag Jaisalmer, die goldene Stadt! Hier gings direkt aus dem Zug rauf auf die Kamele zu einer 2 taegigen Tour durch kargen Felsstein und Duehnen. Es war ein harter Kamelritt durch die trostlose Einöde der Wüste Thar, in einer kleinen Gruppe unter der Anfuehrung eines Mannes aus den muslemischen Nomadenstämmen. Bescheidenes Essen, die eiskalte Nacht, die heisse Mitttagshitze, ein wunderschoener Sonnenauf- und untergang sowie ein wahnsinns Sternenhimmel machten es zu einem der unvergeßlichen, einmaligen Abenteuer Indiens! Jaisalmer, von wo die Tour gestartet wurde, hat ein schoenes Sandstein-Fort und ist ein reizendes kleines interessantes Staedtchen mit vielen kleinen (sauberen!) Gassen, voll von wohlgenauerten Kuehen und Hunden. Die Havelis bringen eine nette Athmosphaere. Es handelt sich um große, mit Fresken verzierte und bemahlte Wohnhäuser (meist mit Schattenspendenden Innenhof), welche in früher Zeit Kaufmannsfamilien gehörten. Als Eingang dient ein hohes (ebenfalls reich verziertes) Tor. Innen kann man die prunkvoll ausgestatten Herrschaftshaueser bewundern.

Nach so viel Kultur und Abenteuer werden wir nun schoen langsam die Reise in Richtung Sueden antreten, natuerlich nicht ohne vorher noch ans Meer zu fahren...

Montag, 10. November 2008

Kajuraho, Agra, Jaipur


Mit einem Nachtzug, diesmal ohne AC und somit qualitativ sehr schlecht und dreckig, gings weiter nach Satna, von da mit dem Bus nach Khajuraho. Bekannt ist die Stadt für ihre mit erotischen Abbildungen versehenen Tempelanlagen.
Der Großteil der Tempel wurde von der Chandella-Dynastie zwischen 950 und 1050 erbaut. Nach dem Untergang der Dynastie im 12.Jh. wurden die Tempel nicht mehr benutzt und sieben Jahrhunderte lang dem Wuchs des Dschungels überlassen. Erst im Jahr 1906 begannen systematische Ausgrabungen, die noch nicht abgeschlossen sind.
Die meisten Tempel gehören den hinduistischen Hauptgöttern, einige den Jainas.
Die erotischen Abbildungen waren entweder ein Teil des Kama Sutras oder solten die Goetter irritieren, um ihren Zorn abzulenken.

Nachdem wir nun ausgiebieg alle Statuen und Abbildungen studiert hatten gings mit neuem Wissen weiter nach Agra. Eine Stadt, die beinahe im Dreck und Muell erstickt. Hier befindet sich jedoch das wohl schoenste Bauwerk Indiens, das Taj Mahal. Ein Liebesbeweis an seine Herzensdame Mumtaz Mahal ließ Shah Jahan im 17. Jahrhundert nach dem Tod seiner Frau dieses Grabmal errichten. Über 20.000 Arbeiter benötigten 22 Jahre (1631 bis 1653), um es zu erbauen. Damals hat es über 41 Million Rupies gekostet. Ein Traum aus weißem Marmor mit perfekten Proportionen in einem eleganten Garten mit Springbrunnen erhebt sich das Mausoleum direkt am Fluß Yamuna. Aus einem einzigen Marmorblock bestehen die Herrschergräber. Vier Minarette mit einer Höhe von 40 Metern rahmen das Grabmal ein.
Im Lotusbecken spiegelt sich das Mausoleum.

Zwei Kilometer vom Taj Mahal entfernt gibt es eine zweite Sehenswürdigkeit: Agra Fort. Dieses Fort besteht aus einer 2,5 km langen mit roten Sandsteinplatten verkleidete Doppelmauer, die das Fort umschließt. Die Ausmaße der Festung sind schon gewaltig. Der Mogul Akbar ließ das Agra Fort 1565 - 1573 am Westufer des Yamuna erbauen. Im Innern der Burg befinden sich: einen Privatpalast, einen Weingarten und der Jasminturm, wo Shah Jahan als Gefangener seines Sohnes starb. Von hieraus konnte er aber auf sein geliebtes Taj Mahal schauen (Bild unten), wo seine Frau beerdigt war.

Tags darauf gings nach Fatehpur Sikri. Die frühere Hauptstadt des Mogulreiches wurde zwischen 1569 und 1574 erbaut. 1571 zog Akbar mit seinem Hofstaat hierher, bereits 1585 verlegte er den Hof aber nach Lahore, von wo aus er seine Feldzüge nach Nordwesten besser leiten konnte. Zudem war die Wasserversorgung der Stadt vermutlich unzureichend. Er festigte als hervorragender Diplomat und Militärstratege seine neu gewonnenen Gebiete durch eine Politik religiöser Toleranz im Dialog mit Vertretern der wichtigsten Glaubensrichtungen. Dies spiegelt sich insbesondere im benachbarten Jami Mosjid (Moschee), welche den Baustil hinduistischer, moslemischer und christlicher Kultur traegt.

Mit dem Zug kamen wir am 8.11. nach Rajasthan in die Hauptstadt Jaipur. Leider mussten wir in der "rosaroten Stadt" noch einen Tag das Bett mit angrenzender Toilette hueten - Reisedurchfall ist ausserst limiterend im Sightseeing....
Heute gings dann erst mal zum Hawa Mahal („Palast der Winde“). Das berühmteste Wahrzeichen von Jaipur ist ein fünfstöckiges Gebäude mit der wabenartigen Fassade. Er besteht aus rotem und rosa Sandstein und diente dazu, den Haremsdamen den Ausblick auf die Strassen und Festumzüge zu ermöglichen, ohne selbst sichtbar zu sein. Die Fassade zur Straße enthält 953 kleine und vergitterte Fenster. Im angrenzenden wunderschoenen Stadtpalast lebt heute noch der Maharaja mit seiner Familie.

Abschluss unserer Besichtigungstur war heute das Observatorium "Jantar Mantar". Hier befinden sich riesige Sonnen- und Sternzeichenuhren zur Messung der Zeit, der Voraussage von Eklipsen, der Beobachtung der Planetenbahnen, der Bestimmung von astronomischer Höhe ... Das größte Bauwerk ist das Samrat Jantar, eine sekundengenaue Sonnenuhr mit einer Höhe von 30m.

Alles in Allem ist es ueberaus interessant in das Land der Maharajas einzutauchen... mehr davon bei unserem naechsten Bericht...

PS: uns gehts wieder besser... Bananen und Salzkekse mit O-Saft sind unser "delicous exotic food" derzeit... ;-)

Montag, 3. November 2008

Die Reise nimmt ihren Lauf...


In Delhi wurden wir bereits am Flughafen von einem (Links-)Fahrer abgeholt. Mitten in der Nacht war die Fahrt aufregend - gehupe und Ueberholen von links und rechts sowie kaum Einhalten von Verkehrsregeln. In "Old Dehli", wo unser Guest House war, lagen auch einige Kuehe schlafend am Strassenrand. Unser Mitbewohner entschied dann von selbst das Feld zu raumen... sehr klug, denn moeglicherweise haetten wir der Kakerlake durch Wiedergeburt in eine hoehere Kaste verholfen....

Den ersten Tag in Delhi verschliefen wir leider zur Haelfte, besichtigten spaeter - immer noch muede - die groesste Moschee Indiens, Jama Masjid, und das Red Fort. Am naechsten Tag gings dann nach Varanasi, dem ehem. Benares, beruehmt fuer die Verbrennung der Leichen der verstorbenen Hindus. Varanasi gilt als Stadt des Gottes Shiva und als eine der heiligsten Stätten des Hinduismus. Seit mehr als 2.500 Jahren pilgern Gläubige in die Stadt. Als besonders erstrebenswert gilt es für strenggläubige Hindus, in Varanasi im Ganges zu baden sowie - wie bereits erwaehnt - dort einmal zu sterben und verbrannt zu werden. Unter lauten Betgesaengen, Opfergaben und Glockengelaeute der Glocken zum Rufen der Goetter werden die Rituale durchgefuehrt!

Entlang des Flusses ziehen sich kilometerlange stufenartige Uferbefestigungen hin, die Ghats, an denen auf der einen Seite die Gläubigen im Wasser des für sie heiligen Flusses baden und wenige Meter weiter die Leichen der Verstorbenen verbrannt werden. Die Asche streut man anschließend ins Wasser. Ein Bad im Ganges soll von Sünden reinigen, in Varanasi zu sterben und verbrannt zu werden vor einer Wiedergeburt schützen.

Das alles klingt wirklich beeindruckend spirituell, waeren da nicht ueberall Kuhfladen der heiligen Kuehe auf den Strassen und Gassen. INCREDIBLE INDIA!

Noch heute wollen wir mit dem Nachtzug nach Satna, von dort weiter nach Kahjuraho, einer Stadt die bekannt ist für ihre mit erotischen Abbildungen versehenen Tempelanlagen.

Freitag, 31. Oktober 2008

Angekommen!

Nach einer doch etwas laengeren Pause habe ich beschlossen, wieder einmal ein paar Zeilen zu schreiben. Und zwar aus Delhi!
Lisi und ich sind naemlich seit gestern fuer einen Monat auf Indien-Urlaub...
Ankunft war gestern ueberpuenktlich um kurz nach 23 Uhr. Nach der Gepaeckausgabe - HURRA, auch unsere Rucksaecke haben nach Indien gefunden! - ging es mit dem Shuttle-Service des Hotels direkt nach New Delhi. Unser Aufenthalt in der indischen Hauptstadt wird aber nur von kurzer Dauer sein, denn schon morgen abends geht es mit dem Zug weiter nach Varanasi. Und wenn wir dann dort ein bischen mehr erlebt haben, werden auch die Posts auf diesen Blog wieder laenger...

Dienstag, 6. Mai 2008

Welcome to the beach....

Diese Woche bin ich mit Sandro auf Schulung in Frankfurt. Die Anreise mit dem Zug gestaltete sich - wie eigentlich zu erwarten - schwierig. Kurz vor Nürnberg gab unser ICE den Geist auf. Nach einer halben Stunde hin und her sind wir dann im Nürnberger Bahnhof eingefahren mit der Information "der Zug ist kaputt, schaut's wie's weiterkommts". 10 Min später heißt es, es gibt einen Ersatzzug auf unserem Bahnsteig. Weitere 10 Min später heißt es dann der Ersatzzug fährt von einem anderen Bahnsteig und weitere 20 Min später fährt dann tatsächlich ein Ersatzzug.
Kurz vor Frankfurt heißt es dann noch einmal eine halbe Stunde warten, denn unser Bahnsteig ist noch besetzt...

Nachdem unser Ausgeh-Wille gestern den asiatischen Restaurants zum Opfer gefallen ist, haben wir uns heute schon frühzeitig informiert. Und zu unserem Glück macht heute der City-Beach auf. Der Eröffnungsabend ist zwar nur für geladene Gäste und Sponsoren aber vielleicht steigen wir ja ins Beach-Geschäft ein...
Der Strand am Dach eines Innenstadt-Parkhaus ist ziemlich chillig. Liegestühle, Sand ein Pool, eine Bar, Schöfferhofer Weizen und gemütliche Musik...
Nur die abnehmende Temperatur und der Hunger treiben uns wieder hinunter, wo es nach einem exzessiven Thai-Menü noch einen Stadtspaziergang gibt.

Sonntag, 4. Mai 2008

Winterende

Dieses Wochenende hat es sich der Winter endgültig mit uns verscherzt. Nachdem wir schon vor zwei Wochen am Weg zum Fiegeln wieder umkehren mussten (Lawinengefahr am Kar), wollten wir gestern noch einmal eine Skitour wagen. Ausgesucht hätten wir uns den Jochkogel im Schmirntal. Die Tour war aber schnell erledigt: 7:00 Abfahrt bei relativ warmem Wetter - 8:00 Uhr Rückfahrt aufgrund von für diese Tour zu wenig und außerdem schlechtem Schnee.

Doch so schnell lassen wir uns den Tag nicht vermiesen! Dann gehen wir eben auf die Bodensteinalm und genehmigen uns Edith's Kaspreßknödelsuppe. Und wieder haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die letzten 20 Minuten müssen wir nämlich durch die Reste einer Lawine stapfen, auf der Terrasse liegt noch gut 1m Schnee! An eine Aufsperren der Hütte ist also nicht im entferntesten zu denken.

Da jedoch der Forstweg bis zur Höttinger Alm gestern schon recht gut ausgesehen hat, sind wir heute um 09:00 mit den Bikes gestartet. Der Weg ist wirklich schon super zum fahren, solange man sich auf das Stück bis zur Bodensteinalm-Abzweigung beschränkt. Als Alm kommt momentan also nur die Arzler Alm in Frage, aber auch dort kann man ein gemütliches Bier trinken...

Jetzt ist Schluss, denn der Zug ist kurz vor Kufstein und damit mein Internet-Zugang am Ende seiner finanzierbaren Möglichkeiten...

Sonntag, 13. April 2008

Pulver, Nebel & eine herrliche Tour

Kurz vor dem Ende der Tourensaison haben die Anna und ich es heute doch noch geschafft, die Anfang Winter ausgemachte gemeinsame Tour zu gehen. Damit wir von dem in den letzten Tagen gefallenen Pulverschnee noch etwas haben, entschieden wir uns aufgrund der mittlerweile doch schon etwas hohen Temperaturen für einen Nordhang. Genauer gesagt für die Gammerspitze. Der Startpunkt ist bald gefunden und so spuren wir zu zweit das immer breiter werdende Tal mit seinen perfekten Tourenhängen und ca. 40cm frischem Pulverschnee hinauf. Das Wetter ist nicht ganz perfekt - immer wieder zieht der Nebel über die benachbarten Spitzen. Doch die Vorfreude auf die Abfahrt lässt uns das mit Humor nehmen "dann bleibt der Schnee wenigstens kalt".

Doch dann kam die böse Überraschung:
Kaum am Ziel angelangt, werden wir von dichtem Nebel eingehüllt, sodass wir nicht einmal mehr die letzten 10m unserer Aufstiegsspur sehen können. Wir warten also ein wenig ab, doch der Traum vom Pulver scheint aus-geträumt zu sein denn der Nebel bleibt hartnäckig. In einem helleren Moment wagen wir uns entlang der Spur ein wenig hinunter und siehe da: wir habe Glück und der Nebel verzieht sich. Nun folgen 1100HM spritzender Schnee. Zwar aufgrund der hohen Temperaturen auch nord seitig schon ein wenig schwer aber immer noch super zu fahren.

Daheim angelangt, kommt dann die zweite Überraschung: Obwohl wir kaum in der Sonne waren hat diese durch den Nebel hindurch ihre Zeichen auf unserer Haut hinterlassen...

Dienstag, 8. April 2008

Lampsenspitze die Dritte


Letztes Wochenende hat uns der Wetterbericht mit seiner schlechten Prognose um unsere Skitour gebracht. Als ich dann gestern Nachmittag das schöne Wetter gesehen hatte, gab es kein Halten mehr - ich musste mir den heutigen Vormittag einfach frei nehmen. Da ich leider so kurzfristig keine Begleitung gefunden habe, musste es eine gut besuchte Route sein - also mal wieder die Lampsenspitze. Gestern hatte es offensichtlich noch ein paar cm geschneit und so musste sogar mein Auto bei der Ankunft am Parkplatz in Praxmar „spuren“.
Der Aufstieg ging wie gewohnt zügig voran, und so konnte ich um 11:00 bereits in der Sonne mein Mittagessen genießen. Bei der Abfahrt zeigte sich dann, dass die Sonne bereits sehr stark ist, denn der schöne Pulverschnee hat bereits begonnen schwer zu werden. Trotzdem war die Tour ein Traum in vergänglichem weiß!

So und jetzt muss ich meine Brötchen verdienen gehen...

Montag, 31. März 2008

Heidelberger Hütte


Nach einer längeren verletzungsbedingten Pause stehen diese Wochenende Touren rund um die Heidelberger Hütte auf dem Programm. Mein Daumen ist zwar noch nicht 100%ig fit, aber mit ein bisschen Tape lässt sich das schon richten...
Abfahrt ist am Freitag schon kurz vor 16 Uhr - wir wollen schließlich den Hüttentransport um 18:00 in Ischgl nicht versäumen. Die Fahrt zu Hütte im Anhänger des Schneemobils wirkt ein wenig "asiatisch" aber besser als die 13km zu Fuß zu gehen ist's allemal.

Gleich nach der Ankunft beziehen wir unser sehr gemütliches Zimmer und anschließend ist es eh schon Zeit zum Abendessen, Weizen trinken und Watten, bevor uns um 22 Uhr die Hüttenruhe ins Bett schickt.

Der Samstag beginnt um kurz nach 7 mit einem super Frühstück. Anschließend heißt es Board splitten und auffellen. Als Ziel haben wir uns die Breite Krone ausgesucht, da diese Tour auch bei der heutigen Warnstufe 3 sicher erscheint. Der lange, im Tal verlaufende, nahezu steigungslose Weg verheißt für mich als Snowboarder nichts Gutes, doch vorerst steht der Gipfel im Mittelpunkt unseres Interesses. Am Ziel angekommen, entscheiden wir uns für einen etwas niedrigeren Nebengipfel, da diese mit den Skiern ohne Klettern erreichbar ist und wir ihn außerdem für uns alleine haben. Nach einer Stärkung entdecken wir im umgebenden Panorama die Traum-Hänge des Piz Tasna und so entscheiden sich die Lisi und ich nur den ersten Hang abzufahren und anschließend für den zweiten Gipfel wieder aufzufellen, während Lisi und Flo die Rückfahrt zur Hütte antreten. Eine gute Stunde später erreichen wir den letzten Grat der so rutschig ist, dass ich mein Board schon unten zusammenbaue und es die letzten 100HM zum "normalen" Skidepot hinauftrage (den Gipfelanstieg über die Wechte überlassen wir den 3 verrückten Schneeschuh-Boardern...). Die Einfahrt in den Hang kostet dann doch noch ein wenig Überwindung, doch dafür werden wir mit einer traumhaften Abfahrt belohnt. Zumindest bis zur Talsohle, denn ab dort muss ich immer wieder im teils hüfthohen Schnee stapfen, während mir die Lisi das Board trägt, damit ich nicht so tief versinke. Letztendlich kommen wir dann hungrig und müde bei der Hütte an, wo uns ein Weizen und eine warme Dusche wieder aufrichten.

Für den Sonntag haben wir uns den Piz Mottana vorgenommen. Dieser Gipfel ist näher an der Hütte und auf der nicht ganz so steilen Westseite, was ihn für den Abreisetag ideal erscheinen lässt (wir müssen ja noch nach Ischgl abfahren, bevor Lisi und Flo die Heimreise nach Wels antreten). Leider macht uns heute der Wind einen Strich durch die Rechnung. Schon nach der ersten (wieder mal etwas flachen) Stunde beschließen wir unser Glück nicht allzu fest zu strapazieren, da die steileren Hänge mit ihren mittlerweile schon sehr stark eingewehten Mulden extrem Schneebrett-gefährlich wirken. Und so treten wir ohne Gipfelsieg (dafür aber auch ohne Lawinenunglück) den Rückzug zur Hütte und in weiterer Folge nach Ischgl an.
Die Abfahrt ins Tal ist wie mittlerweile schon gewohnt nur bedingt Snowboard-tauglich. Und da der Liftwart bei der Gondelbahn auch nicht gerade mit Freundlichkeit und gutem Willen gesegnet ist, muss ich ziemlich viel wandern bzw. den Lisi-Lift in Anspruch nehmen.

Alles in allem ist das Gebiet um die Heidelberger Hütte ein wunderbares Tourengebiet, wenn auch die Eignung für Snowboarder auf den von uns gegangenen Touren ein wenig zu wünschen übrig lässt.

Montag, 25. Februar 2008

Den Spätaufsteher bestraft die Sonne


Um auch ganz bestimmt einen guten Firn zu haben, fiel unsere Wahl heute auf die Grünbergspitze mit Aufstieg von Navis. 1000 HM baumfreie Südhänge klingt schon verlockend...
Leider haben wir uns mit der Startzeit um 09:15 um mindesten 1,5 Stunden vertan. Schon gleich nach dem Start können wir auf dich Jacke verzichten, und sogar der flache Forstweg beginnt teilweise weich zu werden. Die Harscheisen sind also heute nur unnötiges Gepäck.

Als wir den Wald verlassen, trifft uns die Sonne mit voller Wucht, und so kommt uns auf dem langen Südhang schon das ein oder andere Schweißtröpfchen aus. Nicht nur einmal denken wir daran, umzukehren um nicht ganz "abzusaufen".

Aber "aufgeben tut man einen Brief" und der untere Teil des Hanges wir so oder so ein einziger Badesee. Also steigen wir weiter zu unserem Ziel auf und werden dafür mit einer sagenhaften Aussicht belohnt.

Die Abfahrt ist dann im oberen Teil noch erstaunlich gut. besonders für mich als Snowboarder. Während die Skifahrer nämlich schon ab der Hälfte zu kämpfen beginnen, schwimme ich mit meinem Board noch relativ gut oben auf. Lediglich das letzte drittel der Tour ist dann nicht mehr so toll. Und so ist es uns dann gar nicht unrecht, dass der Rückweg zum Auto per Forstweg erfolgt. Alles in allem war es aber wieder einmal eine richtig schöne Tour mit für mich sicher 800 HM sehr guten Abfahrtsbedingungen. Und wenn mir das umfallende Board zum Schluß nicht noch den Autoschlüssel abgebrochen hätte, wäre der Tag überhaupt perfekt gewesen...

Montag, 18. Februar 2008

Grafennsspitze

Heute starteten wir einen zweiten Versuch den Gipfel zu erreichen. Die Lisi hatte leider letzte Nacht Dienst und so kommen wir auch diesmal erst etwas spät weg. Als wir auf den Parkplatz in der Wattener Lizum kommen, ist dieser schon heillos überfüllt und wir müssen deshalb weiter unten entlang der Straße parken.

Das Wetter ist - wie schon in den letzten zwei Wochen - auch heute wieder strahlend schön und so können wir schon bald auf die Jacke verzichten. Leider ist der Schnee nicht mehr ganz so frisch und so ist der Aufstieg mit dem Snowboard stellenweise ein wenig mühsam. Gut dass ich heute die Harscheisen mitgenommen habe, denn ohne die wäre ich wohl am Gipfelhang gescheitert. Der Gipfel selbst zeigt sich leider von seiner windigen Seite, belohnt uns aber mit einer atemberaubenden Fernsicht.

Die Abfahrt ist - wie schon der Aufstieg vermuten ließ - ein wenig wechselhaft. Harsch und Firn liegen dicht beisammen und sorgen für so manche Überraschung...
Alles in allem war es ein traumhafter Tag, der schon einen ersten Vorgeschmack auf die kommenden Frühjahrs-Touren lieferte.

Mittwoch, 13. Februar 2008

Hühnerspiel

Wie geplant ;-) hatte ich heute wirklich noch zu viele Überstunden. Und nachdem sich auch die Lisi freinehmen konnte, sind wir gemeinsam mit dem Jo Richtung Brenner aufgebrochen. Unser Ziel liegt diesmal auf der anderen Seite der Grenze. Startpunkt ist die aufgelassene Talstation des "Zirog-Lifts". Von Beginn an präsentiert sich die Tour als "Dreckstour", denn der Aufstieg erfolgt über die ehemalige, recht steile und harte Piste. Als wir nach ca. 600 HM aus dem Wald herauskommen, präsentiert sich uns das fast schon gewohnt abgeblasene Bild. Auch der Schnee ist weiterhin hart und rutschig, und wird außerdem mit jedem zusätzlichen Meter weniger.
Die heutige Tour ist daher ohne Harscheisen für mich als Snowboarder eine reine Plagerei. Und da auch der Schnee nicht wirklich attraktiv ist, beende ich die Tour nach ca. 1000 HM vorzeitig, während Jo und Lisi zum Gipfel weitermarschieren.

Die Abfahrt ist dann erstaunlicherweise ziemlich gut, und wir können sogar noch einige frische Spuren ziehen. Da wir die Abfahrtsroute nicht entlang des Aufstiegs anlegten, kommen wir nicht mehr zur Enzianhütte und damit auch nicht zur Skipiste, was aber kein wirklich großer Verlust ist, zumal wir auf einer sehr gut präparierten Rodelbahn abfahren können.

Freitag, 8. Februar 2008

Vennspitze

Da der Wetterbericht für heute wieder einmal einen Traumtag vorausgesagt hat, habe ich kurzfristig beschlossen, ein paar Überstunden gegen eine Tour mit dem Jo zu tauschen. Ursprünglich wäre uns die Schöntalspitze in den Sinn gekommen, aber aufgrund der anhaltend angespannten Lawinensituation haben wir uns dann doch noch um-entschieden.
Im Gegensatz zu den letzten "richtigen" Touren auf den Rietzer Griesskogel und - mal wieder - die Lampsenspitze (von wo wir dieses Mal aber eine richtige Traum-Abfahrt durch den fast noch unverspurten Pulver hatten), hat heute sogar wieder einmal der Fotoapparat seinen Weg in den Rucksack gefunden. Neben diesen Touren haben wir übrigens unsere Mittwochs-Bergeralm-Nacht-Tour wiederbelebt mit dem Ergebnis, dass wir das Ende der beleuchteten Piste mittlerweile in einer Stunde erreichen...

Der heutige Aufstieg führt uns erst einmal ca. 400HM durch den Wald und ich trauere schon fast ein wenig dem frischen Pulver nach, wenn ich an die vermeintliche Forststraßen-Abfahrt denke. Nachdem wir den Wald verlassen, eröffnen sich uns ideale Touren-Hänge, die leider ein wenig abgeblasen aussehen. Doch wir lassen uns nicht beirren, und so erreichen wir gegen 11 Uhr unser Ziel. Und von dort zeigt sich dann auch, dass die Abfahrt in keinem Fall entlang der Aufstiegsroute führen wird. Dafür aber auf wenig verspurten Hängen voller Pulverschnee bis direkt zum Auto...

Dieses Wochenende ist leider keine Tour mehr drinnen, da morgen unser Firmenskitag in Serfaus sein wird. Und wenn schon Pisten fahren, dann wohl mit ausgiebigem Apres Ski, zumal uns auch morgen der Sonnengott mehr als gnädig sein soll.
Aber ein schneller Blick auf das Wetter der kommenden Woche hat mir gerade verraten, dass ich wohl noch immer zu viele Überstunden habe...

Montag, 21. Januar 2008

Endlich wieder eine Tour!

Nachdem in letzter Zeit unsere Touren-Aktivität bedingt durch ungünstiges Wetter, wenig Schnee oder "gesellschaftliche Verpflichtungen" beunruhigend nachgelassen hatte, sind wir heute endlich wieder zu einer Tour aufgebrochen. Wie üblich spät genug starten wir um 10:20 in Praxmar mit dem Ziel "Lampsenspitz". Wie der schon übervolle Parkplatz vermuten ließ, waren wir nicht die einzigen, die sich diesen Berg heute ausgesucht haben. Als wir den Wald verlassen und einen ersten Blick Richtung "Steinmandl" machen trauen wir unseren Augen kaum - die Kolonnen nehmen heute fast kein Ende... Also heißt es einen Gang zulegen, denn wenn die schon alle vor uns mit dem Aufstieg gestartet sind, muss sich das ja nicht bei der Abfahrt wiederholen :-)

Offensichtlich macht sich nun unsere Rodel-Kondition bemerkbar, denn als wir nach einem zügigen Aufstieg den Gipfel erreichen, liegt eine beachtliche Zahl an Tourengehern hinter uns. Leider wird das ansonsten wunderbare Wetter im Gipfelbereich durch einen unangenehmen Wind getrübt, aber so kommen wir eben umso schneller zu einer wirklich guten Abfahrt.