Dienstag, 25. November 2008

Ueber Udaipur ans Meer nach Diu


Mehrere Seen befinden sich in Innenstadtnähe von Udaipur! Der große Maharaja-Palast, von dem bis 1948 der Maharana (direkter Abkoemmling der Sonne/des Mondes und unbesiegbar) regierte, wird heute als Museum sowie als Hotel genutzt. Hiermit (und mit noch ein paar anderen Hotels) verdient der Maharana 80.000 EURO/TAG!

Nachdem sich gegen Ende der Reise das Budget etwas schmaelert zogen wir ausnahmsweise ein "BILLIG- Guesthouse" vor... PANORAMA mit herrlicher Dachterasse wo wir uns den James-Bond-Film Octopussy ansahen!

Udaipur, im besonderen das Lake Palace Hotel, mitten im Pichola-See gelegen, war naemlich Drehort für Teile des James-Bond-Filmes Octopussy mit Roger Moore 1983.

Mit dem Nachtzug reisten wir tags darauf weiter nach Ahmedabad, von da weiter einen Tag mit Zug nach Veraval und weitere 3 h im Bus nach DIU! Dies ist eine Insel südlich der Küste des Bundesstaates Gujarat. Die 38,8 km² große Insel hat ca. 44.000 Einwohner. Die Stadt Diu liegt auf der Ostseite der Insel und ist für ihre Festung und ihre 3 alten portugiesischen Kathedralen bekannt. Eine Kathedrale wird noch als solche genutzt, eine weitere wurde zum Museum und die dritte zur Klinik umfunktioniert!

1509 kamen 23 portugiesischen Schiffen in einer großen Seeschlacht vor Diu, und vereinahmten diese Insel. Diese Seeschlacht war in ihren Auswirkungen eine der wichtigsten Schlachten der Weltgeschichte, da der Sieg der Portugiesen deren Vorherrschaft im Indischen Ozean einleitete und wichtige Waren- und Finanzströme auf neue Handelswege nach Europa umleitete.

Man stelle sich vor, dass diese Insel NIE zu England gehoerte, sondern bis 1961 (!!!) zu Portugal.
Da wurde Diu von indischen Truppen besetzt und wird nun von Delhi aus regiert. Dies hat den fuer uns den erheblichen Vorteil, dass man hier (im Gegensatz zu Gujarat - das Land auf der anderen Seite der Bruecke) jegliche Form von Alkohol geniessen kann!

Ausserdem nutzten wir die letzten herrlichen Tage an einsamen Sandstraenden! Nun sind die Einergietanks voll und wir motiviert auf den Alltag zu Hause! Es steht (nur) mehr eine 24h Zugfahrt nach Mumbai aus, hier werden wir 2 Tage bei den Ordensschwestern "Helpers of Mary" verbringen ehe wir am Sonntag in der Nacht die Heimreise antreten!


Ob es uns gefallen hat?? Einzelheiten zu Hause!

Dienstag, 18. November 2008

Ab in die Wueste


VON DER ROTEN STADT JAIPUR gings direkt AUF DEN KAMELMARKT INS HEILIGE PUSHKAR. Dieses Staedchen liegt am heiligen Pushkarsee, wohin an Vollmond im November viele gläubige Hindus pilgern, um sich reinzuwaschen von Ihren Suenden.
Um den See befinden sich die sog. "Ghats"", rund 400 kleinere Tempel. Zum Kamelmarkt kommen hunderttausende Menschen und angeblich auch tausende Kamele. Der Kamelmarkt ist der größte bekannte Markt der Welt. Auch spitzen Pferde wurden hier gehandelt, was fuer Lisi ein Highlight der Reise war! Leider sahen wir "nur" einige hundert der Kamele, wir waren 1-2 Tage zu spaet (wegen des Durchfalls, der Coschtl beinahe dahinraffte :-). Dennoch war es ein Wahnsinnsspektakel... die Leute badeten die ganze Nacht und feierten ausgelassen.

Mit dem Zug erreichten wir nach 2 Tagen Fete Jodhpur. Die Stadt liegt im Osten der Wüste Thar, wurde im 15. Jhdt. gegründet und lag an einer belebten Handelsroute. Sie wurde aus den Erträgen des Handels mit Opium, Stoffen, Datteln und Kupfer erbaut. Jodhpur ist wegen der Farbe ihrer Häuser auch bekannt als die "Blaue Stadt". Blau kennzeichnet die Zugehörigkeit der Bewohner zur Kaste der Brahmanen und ist ausserdem ein effektives Mittel zur Abwehr von Termiten. Eindrucksvoll überragt die Festungsanlage Meherangarh, die umgeben von einer 10 km langen Mauer mit acht Toren ist, die Stadt!

Natuerlich reist man nicht in die Wueste ohne eine Kamelsafari gemacht zu haben. Mit dem Nachtzug erreichten wir am Sonntag Jaisalmer, die goldene Stadt! Hier gings direkt aus dem Zug rauf auf die Kamele zu einer 2 taegigen Tour durch kargen Felsstein und Duehnen. Es war ein harter Kamelritt durch die trostlose Einöde der Wüste Thar, in einer kleinen Gruppe unter der Anfuehrung eines Mannes aus den muslemischen Nomadenstämmen. Bescheidenes Essen, die eiskalte Nacht, die heisse Mitttagshitze, ein wunderschoener Sonnenauf- und untergang sowie ein wahnsinns Sternenhimmel machten es zu einem der unvergeßlichen, einmaligen Abenteuer Indiens! Jaisalmer, von wo die Tour gestartet wurde, hat ein schoenes Sandstein-Fort und ist ein reizendes kleines interessantes Staedtchen mit vielen kleinen (sauberen!) Gassen, voll von wohlgenauerten Kuehen und Hunden. Die Havelis bringen eine nette Athmosphaere. Es handelt sich um große, mit Fresken verzierte und bemahlte Wohnhäuser (meist mit Schattenspendenden Innenhof), welche in früher Zeit Kaufmannsfamilien gehörten. Als Eingang dient ein hohes (ebenfalls reich verziertes) Tor. Innen kann man die prunkvoll ausgestatten Herrschaftshaueser bewundern.

Nach so viel Kultur und Abenteuer werden wir nun schoen langsam die Reise in Richtung Sueden antreten, natuerlich nicht ohne vorher noch ans Meer zu fahren...

Montag, 10. November 2008

Kajuraho, Agra, Jaipur


Mit einem Nachtzug, diesmal ohne AC und somit qualitativ sehr schlecht und dreckig, gings weiter nach Satna, von da mit dem Bus nach Khajuraho. Bekannt ist die Stadt für ihre mit erotischen Abbildungen versehenen Tempelanlagen.
Der Großteil der Tempel wurde von der Chandella-Dynastie zwischen 950 und 1050 erbaut. Nach dem Untergang der Dynastie im 12.Jh. wurden die Tempel nicht mehr benutzt und sieben Jahrhunderte lang dem Wuchs des Dschungels überlassen. Erst im Jahr 1906 begannen systematische Ausgrabungen, die noch nicht abgeschlossen sind.
Die meisten Tempel gehören den hinduistischen Hauptgöttern, einige den Jainas.
Die erotischen Abbildungen waren entweder ein Teil des Kama Sutras oder solten die Goetter irritieren, um ihren Zorn abzulenken.

Nachdem wir nun ausgiebieg alle Statuen und Abbildungen studiert hatten gings mit neuem Wissen weiter nach Agra. Eine Stadt, die beinahe im Dreck und Muell erstickt. Hier befindet sich jedoch das wohl schoenste Bauwerk Indiens, das Taj Mahal. Ein Liebesbeweis an seine Herzensdame Mumtaz Mahal ließ Shah Jahan im 17. Jahrhundert nach dem Tod seiner Frau dieses Grabmal errichten. Über 20.000 Arbeiter benötigten 22 Jahre (1631 bis 1653), um es zu erbauen. Damals hat es über 41 Million Rupies gekostet. Ein Traum aus weißem Marmor mit perfekten Proportionen in einem eleganten Garten mit Springbrunnen erhebt sich das Mausoleum direkt am Fluß Yamuna. Aus einem einzigen Marmorblock bestehen die Herrschergräber. Vier Minarette mit einer Höhe von 40 Metern rahmen das Grabmal ein.
Im Lotusbecken spiegelt sich das Mausoleum.

Zwei Kilometer vom Taj Mahal entfernt gibt es eine zweite Sehenswürdigkeit: Agra Fort. Dieses Fort besteht aus einer 2,5 km langen mit roten Sandsteinplatten verkleidete Doppelmauer, die das Fort umschließt. Die Ausmaße der Festung sind schon gewaltig. Der Mogul Akbar ließ das Agra Fort 1565 - 1573 am Westufer des Yamuna erbauen. Im Innern der Burg befinden sich: einen Privatpalast, einen Weingarten und der Jasminturm, wo Shah Jahan als Gefangener seines Sohnes starb. Von hieraus konnte er aber auf sein geliebtes Taj Mahal schauen (Bild unten), wo seine Frau beerdigt war.

Tags darauf gings nach Fatehpur Sikri. Die frühere Hauptstadt des Mogulreiches wurde zwischen 1569 und 1574 erbaut. 1571 zog Akbar mit seinem Hofstaat hierher, bereits 1585 verlegte er den Hof aber nach Lahore, von wo aus er seine Feldzüge nach Nordwesten besser leiten konnte. Zudem war die Wasserversorgung der Stadt vermutlich unzureichend. Er festigte als hervorragender Diplomat und Militärstratege seine neu gewonnenen Gebiete durch eine Politik religiöser Toleranz im Dialog mit Vertretern der wichtigsten Glaubensrichtungen. Dies spiegelt sich insbesondere im benachbarten Jami Mosjid (Moschee), welche den Baustil hinduistischer, moslemischer und christlicher Kultur traegt.

Mit dem Zug kamen wir am 8.11. nach Rajasthan in die Hauptstadt Jaipur. Leider mussten wir in der "rosaroten Stadt" noch einen Tag das Bett mit angrenzender Toilette hueten - Reisedurchfall ist ausserst limiterend im Sightseeing....
Heute gings dann erst mal zum Hawa Mahal („Palast der Winde“). Das berühmteste Wahrzeichen von Jaipur ist ein fünfstöckiges Gebäude mit der wabenartigen Fassade. Er besteht aus rotem und rosa Sandstein und diente dazu, den Haremsdamen den Ausblick auf die Strassen und Festumzüge zu ermöglichen, ohne selbst sichtbar zu sein. Die Fassade zur Straße enthält 953 kleine und vergitterte Fenster. Im angrenzenden wunderschoenen Stadtpalast lebt heute noch der Maharaja mit seiner Familie.

Abschluss unserer Besichtigungstur war heute das Observatorium "Jantar Mantar". Hier befinden sich riesige Sonnen- und Sternzeichenuhren zur Messung der Zeit, der Voraussage von Eklipsen, der Beobachtung der Planetenbahnen, der Bestimmung von astronomischer Höhe ... Das größte Bauwerk ist das Samrat Jantar, eine sekundengenaue Sonnenuhr mit einer Höhe von 30m.

Alles in Allem ist es ueberaus interessant in das Land der Maharajas einzutauchen... mehr davon bei unserem naechsten Bericht...

PS: uns gehts wieder besser... Bananen und Salzkekse mit O-Saft sind unser "delicous exotic food" derzeit... ;-)

Montag, 3. November 2008

Die Reise nimmt ihren Lauf...


In Delhi wurden wir bereits am Flughafen von einem (Links-)Fahrer abgeholt. Mitten in der Nacht war die Fahrt aufregend - gehupe und Ueberholen von links und rechts sowie kaum Einhalten von Verkehrsregeln. In "Old Dehli", wo unser Guest House war, lagen auch einige Kuehe schlafend am Strassenrand. Unser Mitbewohner entschied dann von selbst das Feld zu raumen... sehr klug, denn moeglicherweise haetten wir der Kakerlake durch Wiedergeburt in eine hoehere Kaste verholfen....

Den ersten Tag in Delhi verschliefen wir leider zur Haelfte, besichtigten spaeter - immer noch muede - die groesste Moschee Indiens, Jama Masjid, und das Red Fort. Am naechsten Tag gings dann nach Varanasi, dem ehem. Benares, beruehmt fuer die Verbrennung der Leichen der verstorbenen Hindus. Varanasi gilt als Stadt des Gottes Shiva und als eine der heiligsten Stätten des Hinduismus. Seit mehr als 2.500 Jahren pilgern Gläubige in die Stadt. Als besonders erstrebenswert gilt es für strenggläubige Hindus, in Varanasi im Ganges zu baden sowie - wie bereits erwaehnt - dort einmal zu sterben und verbrannt zu werden. Unter lauten Betgesaengen, Opfergaben und Glockengelaeute der Glocken zum Rufen der Goetter werden die Rituale durchgefuehrt!

Entlang des Flusses ziehen sich kilometerlange stufenartige Uferbefestigungen hin, die Ghats, an denen auf der einen Seite die Gläubigen im Wasser des für sie heiligen Flusses baden und wenige Meter weiter die Leichen der Verstorbenen verbrannt werden. Die Asche streut man anschließend ins Wasser. Ein Bad im Ganges soll von Sünden reinigen, in Varanasi zu sterben und verbrannt zu werden vor einer Wiedergeburt schützen.

Das alles klingt wirklich beeindruckend spirituell, waeren da nicht ueberall Kuhfladen der heiligen Kuehe auf den Strassen und Gassen. INCREDIBLE INDIA!

Noch heute wollen wir mit dem Nachtzug nach Satna, von dort weiter nach Kahjuraho, einer Stadt die bekannt ist für ihre mit erotischen Abbildungen versehenen Tempelanlagen.