Dienstag, 18. November 2008

Ab in die Wueste


VON DER ROTEN STADT JAIPUR gings direkt AUF DEN KAMELMARKT INS HEILIGE PUSHKAR. Dieses Staedchen liegt am heiligen Pushkarsee, wohin an Vollmond im November viele gläubige Hindus pilgern, um sich reinzuwaschen von Ihren Suenden.
Um den See befinden sich die sog. "Ghats"", rund 400 kleinere Tempel. Zum Kamelmarkt kommen hunderttausende Menschen und angeblich auch tausende Kamele. Der Kamelmarkt ist der größte bekannte Markt der Welt. Auch spitzen Pferde wurden hier gehandelt, was fuer Lisi ein Highlight der Reise war! Leider sahen wir "nur" einige hundert der Kamele, wir waren 1-2 Tage zu spaet (wegen des Durchfalls, der Coschtl beinahe dahinraffte :-). Dennoch war es ein Wahnsinnsspektakel... die Leute badeten die ganze Nacht und feierten ausgelassen.

Mit dem Zug erreichten wir nach 2 Tagen Fete Jodhpur. Die Stadt liegt im Osten der Wüste Thar, wurde im 15. Jhdt. gegründet und lag an einer belebten Handelsroute. Sie wurde aus den Erträgen des Handels mit Opium, Stoffen, Datteln und Kupfer erbaut. Jodhpur ist wegen der Farbe ihrer Häuser auch bekannt als die "Blaue Stadt". Blau kennzeichnet die Zugehörigkeit der Bewohner zur Kaste der Brahmanen und ist ausserdem ein effektives Mittel zur Abwehr von Termiten. Eindrucksvoll überragt die Festungsanlage Meherangarh, die umgeben von einer 10 km langen Mauer mit acht Toren ist, die Stadt!

Natuerlich reist man nicht in die Wueste ohne eine Kamelsafari gemacht zu haben. Mit dem Nachtzug erreichten wir am Sonntag Jaisalmer, die goldene Stadt! Hier gings direkt aus dem Zug rauf auf die Kamele zu einer 2 taegigen Tour durch kargen Felsstein und Duehnen. Es war ein harter Kamelritt durch die trostlose Einöde der Wüste Thar, in einer kleinen Gruppe unter der Anfuehrung eines Mannes aus den muslemischen Nomadenstämmen. Bescheidenes Essen, die eiskalte Nacht, die heisse Mitttagshitze, ein wunderschoener Sonnenauf- und untergang sowie ein wahnsinns Sternenhimmel machten es zu einem der unvergeßlichen, einmaligen Abenteuer Indiens! Jaisalmer, von wo die Tour gestartet wurde, hat ein schoenes Sandstein-Fort und ist ein reizendes kleines interessantes Staedtchen mit vielen kleinen (sauberen!) Gassen, voll von wohlgenauerten Kuehen und Hunden. Die Havelis bringen eine nette Athmosphaere. Es handelt sich um große, mit Fresken verzierte und bemahlte Wohnhäuser (meist mit Schattenspendenden Innenhof), welche in früher Zeit Kaufmannsfamilien gehörten. Als Eingang dient ein hohes (ebenfalls reich verziertes) Tor. Innen kann man die prunkvoll ausgestatten Herrschaftshaueser bewundern.

Nach so viel Kultur und Abenteuer werden wir nun schoen langsam die Reise in Richtung Sueden antreten, natuerlich nicht ohne vorher noch ans Meer zu fahren...

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